Waschtisch-Unterschrank
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Für den kleinen Waschtisch im Gäste-WC wird ein Unterschrank benötigt. Als Material wird Eiche zum Einsatz kommen.
Die Konstruktion erstelle ich in Fusion360.
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Die 26mm Eiche Bohlen wurden grob zugeschnitten
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Um die Tür vor Verwerfung zu schützen, werde ich Gratleisten einsetzen.
Gratleisten sollten idealerweise aus Material mit stehenden Jahresringen angefertigt werden. Hier habe ich ein schönes Stück dafür.
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Abrichten...
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...und auf Dicke hobeln. Die Endstärke soll 16mm betragen, ich hobele zunächst auf etwas mehr aus.
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Alle Komponenten bestehen aus jeweils zwei Teilen.
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Nach dem Fügen werden die Teile verleimt.
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Und schon mal grob verputzt.
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Nach dem Zuschnitt mit der Kreissäge werden die Korpusteile mit der Rauhbank auf exakte Breite...
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...und mit der Stoßlade auf exakte Länge gebracht.
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Die Korpusteile werden mit einer halbverdeckten Zinkung verbunden. Dabei werden die Schwalben üblicherweise an den Wänden angebracht, die Zinken in Boden und Deckel. Da Boden und Deckel bei diesem Badschränkchen aber kaum sichtbar sind, mache ich es hier umgekehrt.
Jetzt wird angerissen.
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Die Seiten bekommen das Verdeck, dessen Stärke lege ich mit 4mm fest.
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Die Schwalben werden dimensioniert, dies mache ich mit zwei Zirkeln.
Zunächst werden die äußeren Freiräume für die Zinken (etwa 10mm) von beiden Seiten eingestochen. Dies geschieht mit dem ersten Zirkel. Rechts...
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...und links.
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Jetzt wird der zweite Zirkel grob auf die ungefähre Breite von Schwalbe + Zinken eingestellt. In den äußeren Einstich setzen und (ohne tiefe Einstiche) zur anderen Seite wandern.
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An der anderen Seite steht jetzt der Zirkel über der zweiten äußeren Markierung hinaus. Dieses Übermaß ist die Zinkenbreite!
Wenn die Zinkenbreite nicht wunschgemäß passt, Zirkelmaß leicht verändern und den Vorgang wiederholen.
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Passt die Zinkenbreite, wird der Zirkel in die äußere Markierung gesetzt und eingestochen, in beiden Richtungen.
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Damit sind die Schwalben- und Zinkenbreiten festgelegt. Ohne Teilungsberechnung, Rechen- oder Rundungsfehler.
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Die Bleistiftspitze wird in einen Einstich gesetzt, die Markierhilfe an den Bleistift geschoben und angezeichnet.
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Mit der Zinkensäge sägen.
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Die Zwischenräume werden mit der Laubsäge grob ausgeräumt
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Die Randzinken absetzen.
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Mit Stechbeiteln sauber ausarbeiten.
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Alle Schwalben fertig
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Jetzt werden die Schwalben auf das Zinkenbrett (die Korpusseiten) übertragen
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Schräg einsägen
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Grob ausstemmen
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Und fein ausarbeiten
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Alle Zinkenverbindungen für den Korpus fertig.
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Der Ausschnitt im Deckel für die Waschtisch-Anschlüsse. Mit der Kreisfräsvorrichtung mache ich auf dem Frästisch den runden Teil.
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Um den Mittelpunkt nicht zu verlieren lasse ich 3 kleine Stege stehen, die dann mit dem Stechbeitel entfernt werden.
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Den Rest des Ausschnitts mache ich erst nachdem der Korpus verleimt ist, um den Deckel nicht zu sehr zu schwächen.
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Der Zwischenboden wird eingegratet. Hier hobele ich mit dem Grathobel die Gratfedern an.
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Damit die Gratnut später nicht von vorn sichtbar ist, wird das vordere Stück abgesetzt.
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Die Innenseiten des Korpus werden jetzt schon geschliffen, denn wenn nach dem Anfertigen der Gratnuten noch Material abgetragen wird, sind die Gratverbindungen nachher locker.
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Ausrichten des Sägeanschlags für die Gratsäge. Wichtig ist, dass die Gratnut zunächst etwas schmaler ausgeführt wird. Das genaue Einpassen wird dann mit dem Grathobel an der Gratfeder gemacht.
Gratnuten und -federn werden leicht konisch ausgeführt, nach vorne hin enger.
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Jetzt werden die Gratnuten gesägt. Linke Seite...
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...und rechts.
Dabei darauf achten, dass die Gratnut nicht nach vorne durchgeführt wird.
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Mit dem Stechbeitel grob ausräumen.
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Den Grund mit dem Grundhobel sauber aushobeln.
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Jetzt werden die Gratfedern mit dem Grathobel strichweise genau angepasst...
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...bis sich der Boden bis kurz vor Ende einschieben lässt. Die letzten Zentimeter wird der Boden dann mit Hammer und Schutzholz eingetrieben und die Gratverbindung zieht an.
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Der Korpus wurde verleimt
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Verputzen der Zinkenverbindungen
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Jetzt kann die Öffnung für den Abfluss vervollständigt werden
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Weiter geht's mit der Tür. Als kleines Design-Element wird die Tür nicht einfach über Eck montiert, sondern an einem Stollen. Dazu benötigt man dann extra Stollenscharniere, ich verwende das Topfscharnier Perfekt 5224 W90 von Hettich.
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Die 26mm Topfbohrungen fertige ich mit der Oberfräse und einer Frässchablone an
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Der Stollen wird mit dem Korpus verleimt
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Jetzt fehlen noch die Gratleisten für die Tür. Sie entstehen aus dem schon erwähnten Stück mit den stehenden Jahresringen.
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Grate angehobelt, auf einer Seite konisch verlaufend.
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Gratleisten und -nuten fertig.
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Der letzte konstruktive Schritt. Da ich keine aufgeschraubten Griffe mag, fräse ich mit dem Hohlkehlfräser eine Griffmulde.
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So schaut er fertig aus
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Alle Oberflächen werden jetzt bis zur Körnung 240 geschliffen.
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Jetzt können die Gratleisten in die Tür eingesetzt werden. Dabei darf nur am vorderen Ende etwas Leim verwendet werden, damit das Holz der Tür noch arbeiten kann.
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Oberflächenbehandlung: 2x Hartöl.
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Zusammenbau. Alle Beschlagteile wurden montiert.
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Endmontage im Gäste-WC